Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) hat 2016 beschlossen, Fälle sexualisierter Gewalt aufzuarbeiten, zu denen es in den Jahren zwischen der Gründung 1976 bis zur Überarbeitung des Konzepts zur Präventionsarbeit 2006 auch im BdP gekommen ist. Dazu wurde 2017 das Projekt Echolot gestartet. Ziel des Projektes ist es, durch einen unabhängigen wissenschaftlichen Partner einen ehrlichen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, Ursachen herauszuarbeiten und unserem Selbstverständnis als Pfadfinder gerecht zu werden, indem wir Unrecht benennen.

Im Jahr 2006 wurde auf Bundesebene ein großes Projekt zur Prävention von sexualisierter Gewalt durchgeführt, in allen Landesverbänden Schulungen und Arbeitskreise initiiert und umfangreiche Materialien für Stämme erstellt. Seitdem gibt es unter anderem in allen Ausbildungskursen thematische Einheiten zu diesem Thema. Im Juli 2021 hatte unser Stammes-Führungskreis sowie aktive Ältere (20 Personen) ein Wochenende zum Thema Aufarbeitung und Prävention, welches von externen Personen aus dem Arbeitskreis Echolot und Intakt geplant und durchgeführt wurde. Der Grund hierfür liegt in der Vergangenheit des Stammes, denn auch bei uns kam es vor ca. 40 Jahren durch einen langjährigen Stammesführer zu Fällen sexualisierter Gewalt. Es folgte ein Gerichtsverfahren, in welchem dieser geständig war. Nach einer Geldstrafe wurde das Verfahren eingestellt und die Person hat den Stamm verlassen.

Wir sind sehr daran interessiert uns weiterhin mit dem Thema auseinander zu setzen, die Präventionsarbeit in unsere Stammesarbeit dauerhaft zu integrieren und auch zukünftige Gruppenführungen zu schulen. Aktuell geht der BdP bundesweit mit dem Ziel, Missbrauchsfälle im BdP aufzuarbeiten, in die Öffentlichkeit. In naher Zukunft werden auch wir uns mit einer Redakteurin der Taunus Zeitung treffen und einen Zeitungsartikel verfassen.

Wir als Stamm unterstützen damit dieses Bemühen und stellen uns unserer Vergangenheit. Wir bitten Betroffene und Wissensträger, sich an das damit betraute Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) zu wenden und somit auch uns als Stamm zu unterstützen. Betroffene und Wissensträger können uns dadurch helfen, aus der Vergangenheit zu lernen und besser zu werden. Wir sind uns bewusst, dass das sehr viel Mut erfordert.

Weitere Informationen zum Thema Prävention und Aufarbeitung im BdP:

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